Sr. M. Alena Engelhardt. Weißer Sonntag 2020. Eigentlich ist heute Anreise zu Exerzitien für ca. 18 Frauen in Haus Rosengart in Friedrichroda. Die Corona-Krise macht das unmöglich.
Bereits Mitte März war dies abzusehen und so machte Pater Czysch, der die Exerzitientage begleitet hätte, den Vorschlag, den Frauen Exerzitien für zu Hause anzubieten. Per Telefon teile ich den Frauen diese Idee mit. Sie findet ein positives Echo. Die Frauen wollen sich darauf einlassen und es kommen noch einige dazu. Schließlich sind es 25 Frauen, die vom 19.-22.04. im „Homeoffice“ Exerzitien halten. Sie bekommen das Material als Exerzitienpaket per Post oder per Mail. Im Paket sind u.a. enthalten: eine Ein- und Ausstimmung zu den Exerzitien, zwei Vorträge von Pater Czysch (Klima prägen – Mit Maria; Klima prägen – Wie Maria), Gebetszeiten für jeden Tag. Ein eigenes Programm gibt den Frauen einen Überblick, wie sie die Tage gestalten und sich Freiräume für die Exerzitien auch im Berufs- und Familienalltag sichern können.
„Nutzen Sie diese Zeiten als 'Stille-Zeiten'. Gönnen Sie sich diesen Luxus und informieren sie ggf. auch ihre Angehörigen, ihre Familienmitglieder darüber. Gönnen Sie sich in diesen Tagen soweit es vom Beruflichen her geht – medienfreie Zeit! Verzichten Sie möglichst auf Fernsehen, Radio, Zeitung, Whatsapp-Nachrichten, SMS, Telefonate von Ihnen aus, die nichts mit den Exerzitien (oder der Berufsarbeit) zu tun haben ... Nutzen Sie auch das schöne Wetter zu Spaziergängen in die Natur oder einen Gang durch den Garten.“ (aus der Einstimmung)
Die Begleiter der Exerzitien stehen am Telefon für Gespräche zur Verfügung. Für einige der Frauen sind diese Tage eine neue, positive Erfahrung, wie ihre Echos zeigen:
„Es hat ungemein gut getan, diese Tage besonders mit Gott und der Gottesmutter zu gehen.
Sich so angesprochen zu fühlen von Gott in der heimischen Umgebung, habe ich als ganz großes GESCHENK erlebt und österliche Freude ist aufgekommen. So bereichert kann ich weitergehen und viel neue Kraft aus dem Liebesbündnis im Hausheiligtum schöpfen.“ (M.H.N.)
„Ich habe mich ganz in Haus Rosengart gefunden: Meinen Platz im Heiligtum, im Vortragssaal usw. Ich bin dankbar und froh, dass ich diese Tage erleben durfte.“ (U.G.)
„Was für mich eine besondere Erkenntis war: 'Ich nehme Maria an meine Seite, ich nehme sie mit', besonders wenn es schwierig wird. Ich werde ihr Bild mit ans Telefon nehmen, wenn komplizierte Gespräche zu erwarten sind. Das ist sicher eine große Hilfe.“ (M.G.)
„Ich habe gedacht: Für mich wäre das eine gute Möglichkeit auch in den kommenden Jahren Exerzitien zu halten, da ich aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr zum Schönstattzentrum kommen kann.“ (K.O.)
In diesen außergewöhnlichen Zeiten, wo unsere bisher bewährten Veranstaltungen „stillgelegt“ sind, dürfen wir entdecken, wie vielfältig unsere Möglichkeiten sind, nah bei den Menschen zu sein und den Reichtum, der uns im Liebesbündnis geschenkt ist, weiterzugeben und fruchtbar zu machen.
Fotos, soweit nicht anders gekennzeichnet: Sr. M. Alena Engelhardt
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