SAL. „Hier werden wir angenehm gezwungen, uns Zeit füreinander zu nehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen“, formuliert ein Paar als Grund, warum sie Jahr für Jahr mit hoher Bereitschaft beim Tag zu zweit dabei sind und mitarbeiten. „Das tut einfach gut“, bestätigt ein anderes Paar, das den Tag zum wiederholten Mal wahrnimmt, um sich auf die neue Zeit „zu zweit allein“ einzustellen, wenn die Kinder ganz aus dem Haus sind. Auch in diesem Jahr sind Paare dabei, die dieses Angebot existenziell brauchen, „damit Liebe Liebe bleibt“ und sie wieder Schwung und Kraft bekommen, um es neu miteinander zu wagen.
Regina und Albert Willems, Paartherapeuten aus Tübingen, referieren zum Thema des Tages: Damit Liebe Liebe bleibt. Viel Erfahrung spricht aus ihren Ausführungen, die Heinz H. als „stimmig“ erlebt. Dezent und gekonnt vermitteln die Referenten durch Gesten und Blicke, dass ihre Ausführungen zu den fünf Dialogsäulen eines Paares – Körper, Gefühl, Sprache, Sinn, Zeit – auch an ihre eigene Adresse gerichtet sind. Und die schlichte Bemerkung „Da bin ich auch noch am Wachsen“ zum Stichwort „Umgang mit Kritik“ öffnet die Herzen. Die zu jeder Säule eingebaute kurze Besinnungspause mit einer Impulsfrage, wie z. B. „Was gefiel dir am Anfang so sehr an mir und mir an dir?“ setzt leise die Zuwendung der Paare zueinander in Bewegung und bringt hier und da ein Flüstern miteinander in Gang. Obwohl die Referenten für die Ausführungen zur Dialogsäule Zeit am wenigsten Zeit verwenden, vermitteln sie durch das Zeugnis ihrer eigenen Praxis – sich die Zeit füreinander per Terminplaner zu sichern – und eine kleine Demo glaubwürdig, dass das Kippen dieser Säule das ganze „Haus des Paares“ zum Einsturz bringen kann bzw. dass, wenn alles am Wanken ist in der Beziehung, die Investition in diese Säule auch die anderen wieder stärken kann.
In der Reflexionsrunde des Tag-zu-zweit-Teams am Abend wird deutlich, dass das Konzept des Tages stimmig ist: Gottesdienst und Mittagessen als Angebot zum Beginn, die Verarbeitung der Vortragsinhalte in von Paaren begleiteten Workshops, ein Workshop als Kreativangebot. Dass der Gottesdienst durch eine Terminkombination in diesem Jahr als Familiengottesdienst gestaltet ist, wird auch von Paaren ohne Kinder als „sehr gut“, positiv und bereichernd erlebt. Beim Kreativ-Workshop „Du bist (m)ein Schatz“ entstehen richtige Kostbarkeiten – dem angemessen, was in die zu gestaltende kleine Schatztruhe reinkommt: das was ich am anderen als edel, liebenswert, kostbar erfahre.
Die Besonderheit in diesem Jahr – die Integration der sieben ausleihbaren Stationen des Eheweges in das Tagesangebot – wird sehr gut wahrgenommen. „Da haben wir uns festgesessen“, erzählt Martin D. Weil die einzelnen Paare bei den Stelen unterschiedlich lange verweilen, haben er und seine Frau ihre Stühle so aufgestellt, dass sie die meisten Stationen im Blick haben. So haben sie die Texte und Impulse durchgearbeitet. Dass „Untreue nicht erst mit der Hinwendung zu einem anderen“ beginnt, ist dem begleitenden Ehepaar an der entsprechenden Stele selber neu bewusst geworden.
Zum stimmigen Konzept gehört auch die Durchführung des Tages als Miteinanderprojekt der Schönstattfamilienbewegung und der Schönstattbewegung Frauen und Müttern, das Zusammenlegen der Begabungen, der größere Radius durch die verschiedenen Kontakte, ein gewisses gliederungsübergreifendes und wachsendes Sich-kennen und Aneinander-freuen.
Und nicht fehlen darf der Paar-Segen zum Abschluss des Tages, für den alle gerne Schlange stehen und den sich auch das Referentenpaar nicht entgehen lässt.
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Frauen und Mütter
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