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Für Mütter und Familien, die ein Kind erwarten

Für Mütter und Familien,
die ein Kind erwarten

Segensfeier mit Bischof Dr. Felix Genn
am 16.3.2014 im Paulusdom in Münster

Elisabeth Helmich. Immer wieder die gleiche Spannung, die das Veranstaltungsteam der Schönstattbewegung Frauen und Mütter umtreibt: Wie viele Frauen/Paare werden kommen? Und kommen überhaupt welche? Der Dom ist so groß! Nach und nach können wir uns entspannen: Das Mittelschiff füllt sich mit Familien und Kindern, die richtig „Leben“ in dieses große Gotteshaus bringen.

 

Bischof Dr. Felix Genn begrüßt die ca. 40 Paare und ihre Angehörigen sowie den Chor „Heilig Kreuz“ aus Heek. „Was ist das Schönste für euch?“ fragt der Bischof in seiner Ansprache die rund 20 Kinder, die ihre Eltern in den Dom begleiten, und fügt hinzu: „Ich würde sagen, ein Geschenk. Darüber freut ihr euch doch immer. Manchmal gehen Wünsche in Erfüllung und manchmal nicht. Ich wünsche euch, dass ihr euer Geschwisterchen als Geschenk erlebt! Ein Mensch, der zu einem gehört, ist ein Geschenk.“

Den Eltern macht er deutlich, dass sie an einer fundamentalen Wirklichkeit teilnehmen: Leben, Dasein und Existenz – alles ist letztendlich Gabe, Geschenk! „Das vergessen wir oft, weil wir viel mehr können.“. In einer Leistungsgesellschaft, wo auch medizinisch vieles möglich sei, gerate das Geschenk des Lebens in den Hintergrund.

 

Liebe kann man sich nur schenken lassen

 

Das Evangelium nach Lukas 1, 26 – 28, drücke dies besonders stark aus: „Eine Frau, Maria, bekommt ein Kind ohne Mann. Das heißt für uns, Gott kommt unverfügbar in unser Leben, als Gabe“, erläuterte Genn den ausgewählten Evangeliumstext. Der Mensch könne so vieles, „aber Leben und Liebe kann man sich nur schenken lassen“. Auch könnten Mütter ihrem Kind das Leben schenken, aber es bleibe eine Gabe. Denn früher oder später komme es zu dem schmerzhaften Prozess des Loslassens: „Wir haben es dankbar empfangen, dass unsere Eltern uns freigelassen haben“, sagte Bischof Genn. Er wünscht den Eltern und ihren Kindern, dass sie ihren Lebensweg in Gesundheit und Zuversicht gehen. „Ich wünsche Ihnen, dass die Freude größer wird als alle Sorgen – an Gottes Segen ist alles gelegen! Wie gut, dass es diesen Gott und Schöpfer gibt!“

 

Anschließend spendet Bischof Genn den Eltern und Familien den Einzelsegen. Die Rührung ist vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich anzusehen. „Mich bewegt das sehr“, sagt eine Frau, die gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn und ihrem Mann zur Feier gekommen war. Ihr sei der Segen wichtig. Besonders freue sie sich, dass ihre Schwägerin – auch im achten Monat schwanger – ebenfalls mit ihrer Familie an der Segensfeier teilnimmt.

 

Neben dem größten Geschenk – den Kindern, die bald zur Welt kommen werden –, gibt es auch noch viele kleine Geschenke. Frauen der Schönstattbewegung stricken jeweils reichlich warme Babyschühchen, von denen sich jedes Paar eines mit nach Hause nehmen darf. „Damit Ihr Kind im Glauben keine kalten Füße bekommt“, sagt eine der Initiatorinnen, die die Paare einlädt, sich ein paar Schühchen auszusuchen. Ein Paar fragt ganz bescheiden: „Dürfen wir zwei Paar mitnehmen? Wir erwarten Zwillinge!“ – „Natürlich, gerne!“ Viele der Paare greifen auch nach den Schwangerschaftsbegleitern „Vom Wunder des Lebens“, die bei den Schühchen ausgelegt sind: Gebetsimpulse für die Monate bis zur Geburt.

 

Viele leuchtende Augen und dankbare Worte gibt es am Ende zu sehen bzw. zu hören.

Im Darüber-Nachdenken, was das Geheimnis dieser Veranstaltung ist, sagt eine der Verantwortlichen spontan: „Keine/r braucht sich anzumelden und alle sind willkommen, egal ob sie katholisch sind oder nicht, ob sie zur Kirche gehen oder nicht. Ich glaube, das spüren die Leute, sie spüren, es geht hier um uns!“